01/03/2023
by Dimitri Van Gaever
Digitaler Buchdruck
Die Zulieferketten zu straffen und die Kosten zu senken steht in so gut wie allen Industrien ganz oben auf der Prioritätenliste, das Verlagswesen bildet hier keine Ausnahme. Der Buchmarkt wird immer schnelllebiger und die traditionellen Methoden des Drucks, der Lagerung und des Vertriebs werden zunehmend in Frage gestellt und transformiert. Einer der wichtigsten Trends ist dabei der digitale Buchdruck (sowohl mit Tintenstrahl- als auch mit Toneranwendungen), der immer beliebter wird.
Vom Offset-Druck hin zum digitalen Buchdruck
Smithers Pira hat das Warchstum des Digitaldrucks im Bezug auf Buchtitel in den letzten Jahren analysiert und kommt zu dem Schluss, dass bis 2020 insgesamt 13,7 Prozent aller Titel digital gedruckt werden und damit 47,8 Prozent des Marktwerts repräsentieren. Was die Erlöse betrifft, ist die Beratungsfirma zuversichtlich, dass digital gedruckte Bücher beinahe die Hälfte der gesamten Einnahmen der Verlage ausmachen werden, da es den Digitaldruck den Verlagen erlaubt am Puls des Marktes zu sein und ihre Strategie schnell der Nachfrage anzupassen. Das bedeutet, dass nagezu alle digital gedruckten Bücher auch verkauft werden.
Buchdruck on demand
Traditioneller Offset-Druck impliziert, dass die Verlage Tausende Exemplare gleichzeitig bestellen müssen, wenn Sie die Druckkosten pro Buch niedrig halten wollen. Hinzu kommt, dass dieses Druckmodell die Verlagshäuser dazu zwingt, zu raten, wie gut sich ein Titel verkaufen wird. Dadurch haben sie das Risiko, auf stapelweise unverkauften Büchern in ihren Lagerhäusern sitzen zu bleiben. Da der Buchmarkt immer schnelllebiger wird, ist es nicht überraschend, dass sich immer mehr Verlagshäuser dem print on demand (POD)zuwenden.
Print on demand ist eine Digitaldrucktechnologie, die nur die exakt bestellte Anzahl der Bücher druckt. Für Großbestellungen ist die Technologie nicht kosteneffizient, doch bei kleineren Auflagen ab einem einzigen Exemplar ist die Technologie für den Verlag rentabel. Je niedriger die Druckeinheiten, desto erschwinglicher wird der digitale Toner.
POD ist für Verlage der ideale Weg, um Lagerprobleme zu lösen und die steigende Nachfrage nach Kleinauflagen zu befriedigen. Außerdem ermöglicht es der Digitaldruck, Bücher schneller zu vertreiben und sogar neue Einnahmequellen zu generieren.
Bücher ohne Lagerbestand verkaufen
Verlage, die on-demand drucken, müssen die Nachfrage nicht mehr voraussehen und sie brauchen auch keine großen Lagerhallen, um Bücher zu bevorraten, die sie drucken, um die Stückkosten gering zu halten. Dank des Digitaldrucks wird das Nullbestand- Modell Realität. Hinzu kommt, dass einige Branchenkenner voraussagen, dass POD bis 2020 auch für Großbestellungen genutzt werden wird, da sich die digitalen Technologien schnell weiterentwickeln.
Aus aktuellen Ereignissen Kapital schlagen
POD ermöglicht es, Titel, die nicht mehr aufgelegt werden, aber einige Fans haben, zu vertreiben. Außerdem ermöglicht es, aus aktuellen Ereignissen, wie dem Tod eines Autors so schnell wie möglich Kapital zu schlagen. Wenn dann mehr Bestellungen eingehen, kann man immer noch zum Offset-Druck wechseln.
Vertreiben und drucken
Millennials wissen, was sie wollen, und sie wollen es gestern. Im Gegensatz zum Offset-Druck, bei dem es bis zu einem Monat dauern kann, bis ein Titel versendet wird, können die Verlage mit POD ein dezentralisiertes Druckmodellumsetzen: Ein Buch wird bestellt, die Datei wird zu einem Druckpartner geschickt der in der Nähe der Bestellung produziert, sie wird sofort gedruckt und direkt zu dem Besteller verschickt.
Digitaler Farbdruck mit Offset-Quelität
Die Verlagshäuser sind sich darin einig, dass die Qualität von POD sich kaum von Offset unterscheidet, soweit es sich um Bücher im Selbstverlag und durchschnittliche Schwarz-Weiß-Bücher handelt. Doch wenn es sich im Farbdrucke von hoher Qualität oder Fotos handelt, sind einige der Meinung, das POD hier schlechtere Qualität liefert. Sie lassen dabei aber außer Acht, welche enormen Fortschritte der digitale Farbdruck in den letzten Jahren gemacht hat.Xeikon’s Buchproduktionsanlagen zum Beispiel sind zwar noch nicht kosteneffizient für günstigere Bücher – für kurzzeitige Nachfrage in Farbbänden von hoher Qualität in der Luxus-Kategorie, inklusive den großencoffee table bookssind sie aber ideal.
Überlegen Sie, zum digitalen Buchdruck zu wechseln?
In den letzten Jahren haben zahlreiche führende europäische Buchdruckereien in Digitaldruck investiert. Neue Digitaldruckmaschinen für Einsteiger kommen auf den Markt und auch kleinere Druckereien werden den Sprung bald vollziehen.
Sie überlegen sich auch, ob Sie zum Digitaldruck wechseln sollten? Lassen Sie uns darüber sprechen! Zögern Sie nicht, uns eine Nachricht zu schreiben.